Ich bin gekommen, um mein Kind für einen Kurs anzumelden, aber es kam letztendlich so, dass ich mich selber „angemeldet“ habe!
Oxana Frank. Geboren 1972 in Sibirien – in dem kleinen Dorf Sargatskoe der Region Omsk, in welches meine Eltern als Jungspezialisten zugeteilt wurden. Meine Mutter als Chemie- und Biologielehrerin, der Vater – ein Lehrer für technisches Zeichnen. So wuchs ich auf der letzten Schulbank im Unterricht meiner Eltern auf. So musste ich nicht lange nachdenken, als ich mich für einen Beruf entscheiden sollte, es war klar. Von der frühen Kindheit an habe ich mir vorgestellt, wie ich Unterricht halte, Schulhefte überprüfe, Anschauungsmaterial für meine Schüler vorbereite.
Ich wollte recht schnell meine Fähigkeiten in der Praxis beweisen. Nach der 8. Klasse fing ich an der Pädagogische Hochschule Nr. 1 in Omsk mit dem Studium an. Mit Kindern fing ich bereits als 17-jährigen an zu arbeiten – als Pionierleiterin in Sommerlagern, im Kinderhaus, in der Grundschule…
Doch nach der Geburt meiner ersten Tochter hat sich mein Leben verändert. Meine Tochter wurde zu meinem Lebensmittelpunkt. Mir wurde plötzlich bewusst, dass ein Kind auch vor der Schule eine Entwicklung benötigt. Ich fing an, mich intensiv mit der frühkindlichen Entwicklung zu beschäftigen. Dabei habe ich für mich viele neue und interessante Entdeckungen gemacht – mir wurde klar, dass kleine Kinder Genies sind. Man muss nur an sie glauben und ihnen dabei helfen, die Welt zu entdecken.
So begann ich meine Tätigkeit in dem wissenschaftlich-innovativen Unternehmen „Intelligenz und K°“. Das Schicksal brachte mich mit einem wundervollen Menschen zusammen, einem echten Profi und einer großartigen Lehrerin – Galina Anatoljewna Nifanova, die mir alles beibrachte und mir vor allem zeigte, wie groß das geistige Potential der jungen Menschen ist. Dies war eine kreative und spannende Arbeit, die jeden Tag eine Menge Freude und Energie brachte. Ich habe ja mit zwei bis dreijährigen Kindern gearbeitet, und diese Winzlinge haben nach drei bis vier Monaten mit Freude selbständig gelesen, logische Aufgaben gelöst, haben Lieblingsgedichte aus dem Gedächtnis aufgesagt, und ich sah, dass ich diesen Weg nicht umsonst gewählt habe.
Nach dem Abschluss des Moskauer Finanz-Wirtschafts-Instituts eröffnete ich ein eigenes Zentrum namens „Erudit““, in dem ich das Bildungsprogramm der frühkindliche Entwicklung fortsetzte, insbesondere nach den Methoden von Glenn Doman. Und trotz der Tatsache, dass meine Aufgaben zunahmen (die Arbeit von drei Filialen der Stadt musste organisiert werden, hinzu kam die Lehrtätigkeit am Institut für Unternehmertum und Recht), habe ich die Arbeit mit den Kindern persönlich fortgeführt.
Es hat sich so ergeben, dass ich im Jahr 2004 nach Deutschland gezogen bin. Hier kam meine zweite Tochter zur Welt. Wie und womit ich mich mit ihr beschäftigen sollte, wusste ich ziemlich genau. Die Frage war nur – wo? Als wir 2006 nach Nürnberg zogen, ist mir als erstes, als ich nach passenden Kursangeboten für mein Kind suchte, das Russisch-Deutsche Kulturzentrum in Röthenbach aufgefallen.
Ich bin gekommen, um mein Kind für einen Kurs anzumelden, aber es kam letztendlich so, dass ich mich selber „angemeldet“ habe! Für mich war es eine große Freude – denn bis dahin konnte ich mir gar nicht vorstellen, dass in Deutschland irgendjemand meine Kenntnisse und Erfahrungen benötigt.
Ich bin sehr glücklich, in unserem Zentrum zu arbeiten und diesem großen und talentierten Kollektiv anzugehören. Und ich bin der Leiterin, Irina Fixel, für das mir entgegen gebrachte Vertrauen und allen meinen lieben Kolleginnen und Kollegen für ihr Verständnis, ihre Unterstützung und unsere gemeinsame Liebe zu den Kindern sehr dankbar.